
Das schmeckt ganz hervorragend
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27. August 2025Wiedererlangte Freiheiten
Irgendwie treibe ich mich momentan überall andersrum als auf meiner Webseite. Diese Zeilen sollen für Abhilfe sorgen.
Es ist Mittag, Sonntag, und gestern Abend kam ich aus Heidelberg zurück. Ich war schon Donnerstag früh dorthin gereist, um die letzte Trophäe des „Ayla Richter Froschkönigin Awards“ zu übergeben. Ich nahm mir einfach einen Tag frei, Freitag war das Amt eh wegen Maria Himmelfahrt geschlossen, und fuhr entspannt los.
Unterwegs. Allein. Nach so langer Zeit, in der ich für solche Touren einfach körperlich nicht fit genug war. Aber jetzt. Und das bei mehr als 30 Grad im Schatten. Letztendlich ist auch ein sich bewegendes Auto nur eine sich bewegende Blechkiste, Klimaanlage funktionierte zwar, aber warm wurde es trotzdem.
In Heidelberg angekommen stellte ich fest, dass das Hotel unter erschwerten Umständen zu erreichen ist. Baustelle vor der Tür, Parkplatz zwei Ecken weiter. Die Einfahrt in die Tiefgarage war schwierig, 90 Gradwinkel, aber nicht unmöglich. Parkplatz supergroß, da hatte ich schon vor dem Buchen nach gefragt.
Und dann stand ich mit meinem Gepäck in der Rezeption und fragte nach dem Aufzug. „Kaputt“ war die Antwort. Was nun? Ich bin immer noch körperlich eingeschränkt, Treppen sind mit Schmerzen verbunden, auch wenn normales Gehen geht. Manchmal inzwischen sogar sehr gut. Ich hatte drei Kriterien für mein Hotel bei der Suche eingegeben. Parkplatz, Aufzug, Klimaanlage.
Da die Klimaanlage funktionieren sollte, auf Nachfrage bekam ich diese Antwort, nahm ich das Zimmer. Woher auch so auf die Schnelle ein Neues bekommen? Klimaanlagen sind in Heidelberger Hotels mitten in der Stadt Mangelware. Allerdings ließ ich mein Gepäck auf das Zimmer tragen.
Das Zimmer, klein, aber fein. Ruhig am Beginn der Fußgängerzone gelegen. Klimaanlagesehr leise, gute Wahl. Frühstücksbüffet an nächsten Morgen sehr liebevoll angerichtet, frische Brötchen, inzwischen auch keine Selbstverständlichkeit mehr. Und das Beste, also wirklich echt: Teewasser konnte auf 100 Grad Celsius erhitzt werden, sprich kochen. Supergut für Schwarzen Tee.
So starteten die Tage sehr entspannt, ich blieb zwei.
Donnerstagnachmittag gönnte ich mir eine Stadtführung mit einem Velo-Taxi. Wollte ich schon immer mal. Wieder etwas von der „Bucket List“ erledigt. Netter Führer, ich bekam mehr Historisches über Heidelberg zu hören, als ich wollte. Aber Bildung schadet ja nichts.
Freitagvormittag lockte mich eine Schifffahrt auf dem Neckar. 3 Stunden nichts tun, Sonnendeck nur temporär, Getränke inkludiert. Gefiel mir gut, denn es war so leer, dass ich auf vielen Plätzen Probe sitzen konnte.
Und nachmittags dann das Event, weswegen ich überhaupt gekommen war: Übergabe der letzten Trophäe. Zum Glück „Liebe“, die war die leichteste, die erste. Die Künstlerin Antje Schönberg machte die Froschköniginnen immer größer und schwerer, je weiter sie in ihrem Schaffen kam. Eine Tonfigur schwerer als die andere…
Jana K. Voigt und ich trafen uns zum Eis essen, plauderten ein bisschen bevor sie wieder die Pflicht rief und ich den Rest des Abends zur freien Verfügung hatte.
Ja, dieses Gefühl von Freiheit, frei sein von Verpflichtungen eine einfaches „sich treiben lassen“, wie sehr hatte ich das vermisst in den letzten Wochen und Monaten. Zu lange war Schmerz mein ständiger Begleiter gewesen und hemmte mein Tun.
Und auch das Reisen „mit Chauffeur“ hat nicht nur Vorteile. Ist nicht nur angenehm und bequem, sondern erfordert ein Absprechen und Kompromisse. Aber dieses Mal war ich richtig frei von allen Bindungen. Daher fuhr ich auch nicht gleich am Samstag nach dem Auschecken nach Hause, sondern spontan zum Schloss Schwetzingen, um mir den Garten zu erwandern. Teilweise war es richtig einsam dort. Und in den Baumabschnitten auch fast kühl trotz offiziellen Temperaturen von 34 Grad und mehr, auch im Schatten.
Anschließend schön persisch essen gewesen und ohne Druck und ohne Stau nach Hause.
Wo heute natürlich die Wäsche, das Putzen des Gästebads, mindestens, und diverser Schriftverkehr auf mich warten. Na dann lasse ich warten, morgen ist auch noch ein Tag. Jetzt gehe ich erstmal die Restsonne auf dem Balkon genießen.




