
Zeit vergeht
20. Juli 2025
Sturm auf meiner Welle
30. Juli 2025Schreibchallange geht tiefer als gedacht
„Einmal und nie wieder!“
Als ich nach einem Beitragsthema für eine Schreibchallange suchte, in der der o.g. Satz der Beginn ist, fielen mir vor zwei Tagen die Fragen von den schreibenden Zwillingen zu „Hobbys“ wieder ein. Und meine Antwort darauf.
Und so kann und werde ich viele Anregungen und Nachwirkungen in einem verarbeiten:
„Einmal und nie wieder!“ Das sagte meine Mutter tatsächlich zu mir als sie mir die von ihr Hand gestickte Tischdecke mit Ostermotiv überreichte. Was für ein wertvolles Geschenk, denn als ich meine Mutter damals ganz naiv nach einer großen Tischdecke mit „Ostern“ drauf fragte, wusste ich nicht, was ich tat. Wie sich herausstellte gab es in der von mir favorisierten Größe keine vorgezeichnete Tischdecke. Also suchte sie sich Motive zusammen, entwarf das Muster und stickte Kreuz für Kreuz. Kreuzstich. Den hasste sie. Aber für mich stunden- und tagelang.
Heute habe ich keinen Kontakt mehr zu meiner Mutter, aber diese Tischdecke und die dazugehörige Episode erinnern mich an Zeiten als das anders war.
Meine Oma sagte etwas ähnliches als sie mir ganz stolz das gestickte Bild überreichte.

Mir zu meinem ersten Haus gratulierte. Sie konnte kaum noch ihre Hand ruhig halten, sehr schlecht trotz Brille sehen und trotzdem war es ihr ein Bedürfnis mir und meinem Haus diesen Segen zu überreichen. Den Spruch hatte sie sich schon Jahre vorher zu diesem Zweck aufgeschrieben. Das Haus ist längst verkauft, meine Oma tot, aber die Erinnerung lebt.
Ich habe noch viele Tischdecken, die von meiner Mutter oder meiner Oma (in ihrer Jugendzeit) handgestickt wurden. Kleine, große und eine runde. Täglich sind zwei in Gebrauch, denn dafür sind sie da.
Ich danke allen, die mir beim Erinnern geholfen haben. Anscheinend war ich in meiner Familie zeitweise sehr sichtbar, präsent und geliebt und hatte das nur vergessen oder verdrängt.
