Zeit vergeht

„Glow in the Dark“
20. Juli 2025
Einmal und nie wieder!
25. Juli 2025
„Glow in the Dark“
20. Juli 2025
Einmal und nie wieder!
25. Juli 2025

Nur eine Teeuhr kann ich umdrehen 😉

Sonntag, weit vor sieben Uhr und trotzdem ist es draußen schon oder schon wieder so warm, dass es sinnvoll ist die Fenster zu schließen, um die Wärme draußen und das bisschen Restkühle drinnen zu halten.

Wie die Zeit vergeht.

Ich habe hier schon lange nichts mehr geschrieben, aber nicht, weil es nichts zu berichten gäbe. Eher das Gegenteil. Zu viel für meine Zeit und meine beschränkten Ressourcen. Und manchmal bin ich einfach nur „platt“. Sechs Stunden arbeiten, Hin- und Rückweg, Krankengymnastik, leider immer noch, tja, da bleibt nicht wirklich viel freie Zeit. Und einen Teil habe ich tatsächlich mit lesen von für mich absolut spannenden Büchern unterschiedlichster Genre verbracht.

Puh, ist das warm, obwohl das Zimmerthermometer nur 22 Grad zeigt, nö, nichts mit Bademantel. Da ich damit nicht Baden gehe, wohl eher Hausmantel, egal.

Was habe ich in der letzten Zeit so gemacht?

Mich mit einer Freundin letzten Mittwoch sehr spontan zum Essen getroffen und sehr lange über das Leben geplaudert. Sehr schön. Nein, richtig toll.

Gestern war ich nicht so kreativ, da habe ich „nur“ zwei Briefe geschrieben:

Einen an Friedrich Merz, meinen Bundeskanzler wider meinen Willen. Die Initiative geht zurück auf die Gruppierung „Kreativ gegen rechts“. Und die CDU und CSU , tja, was unterscheidet die noch von der AfD?
Oder wie sagte Julia Klöckner, jetzt unsere Bundestagspräsidentin, so treffend auf einem Wahlplakat: Für das, was Ihr wollt, müsst ihr nicht die AfD wählen. Dafür gibt es eine demokratische Alternative, die CDU.

Ist die CDU noch demokratisch? Da habe ich so meine Zweifel, aber bis zum Beweis des Gegenteils? Obwohl, dann ist es definitiv zu spät.

Zu meinem Brief an Fritze, hier ein kurzer Ausschnitt, in dem ich aus meinen Leben erzähle.

Ein Leben im Proletariat, denn wenn sich Männer mit seinen Vermögen als Mittelschicht darstellen, bleibt für mich als Witwe nur die Unterschicht. Tja, hätte ich damals, 1990 nicht gedacht, als Helmut Kohl noch von blühenden Landschaften sprach. Dass ich so durch die Schichten durchrutsche. Was ist mit all den Menschen noch weiter unten. Gibt es für die schon eine Bezeichnung? Keine Ahnung, aber die Decke über mir ist nicht mehr „gläsern“, sondern grau und aus Beton. Und darüber residieren die Betonköpfe?

Den zweiten Brief schickte ich an Prof. Dr. Frauke Brosius-Gersdorf, die Frau, die Richterin am Verfassungsgericht werden sollte und Opfer einer Kampagne von rechts, also allem jenseits von SPD, wurde. Von Männern diskreditiert wurde.

Bischof Gössl, Bamberg, stellt sich hin und kritisiert diese Frau und ihre vermeintliche Auffassung von Leben in einer Sonntagspredigt aus Schärfste. Groß aufgemacht im „Fränkischen Tag“ einen Tag später. Seite 3, mehr schreibe ich dazu nicht. Und nachdem dieser Stellvertreter der katholischen Kirche, weißer alter Mann, diese Frau in Grund und Boden gestampft hat, gibt es doch tatsächlich einen Artikel mit so etwas wie einer Entschuldigung. Der Bischof sei falsch informiert worden… Tja, Seite 5 im Fränkischen Tag, ganz klein und sparsam. Der Ruf von Frau Prof. Dr. Brosius- Gersdorf ist erstmal ruiniert. Ich glaube auch nicht, dass da ein Waschen mit „Persil“ wieder für alten Glanz sorgen wird. Oder mit „Perwoll“ gewaschen, wieder wie neu.

Dieser Brief war und ist ein Akt der Solidarität. Keine Bitte oder Wunsch standhaft zu bleiben und keinen Rückzieher zu machen, nein, ich will nicht mit der Gesundheit eines anderen Menschen spielen, einfach nur eine Aufmerksamkeit, so statt Umarmung.

Und Freitagnachmittag war ich damit beschäftigt gefühlt stundenlang mich mit dem bevorstehenden Prozess wegen Mietminderung auseinander zu setzen. Was da so die Gegenseite an Anschuldigungen produziert, wäre zum Lachen, wenn es nicht so traurig wäre und meine Kapazitäten bindet. Aber ich denke genau das ist gewollt.

Nur: Ich gebe nicht auf! Obwohl sowohl meine Vermieterin als auch ihr Mann letztes Jahr in diversen Emails anerkannten, dass der Wasserschaden unzweifelhaft von außen kommt, deswegen sogar die betroffenen Dachgaube Anfang dieses Jahres mit viel Aufwand repariert wurde, wird jetzt schlicht behauptet die Flecken seien Lüftungsfehler.

Tja, diese Unverfrorenheit muss Mann erstmal besitzen. Jeder Sachverständige wird das Gegenteil feststellen, so wie der vom Vermieter beauftragte Malermeister nach nur einem Blick feststellte, dass es sich um Wasserschäden handelt, wird jetzt auch dessen Fachwissen negiert. Es passt halt nicht in die Strategie des Anwalts meines Gegenspielers.  

Recht und Gesetz, tja, in Deutschland für Männer gemacht, auch nichts Neues. Aber wie unehrenhaft ist denn das Ganze? Dieses Abgleiten in Falschbehauptungen? Dieses Negieren von eigenem Versagen? Obwohl, in meinem Fall bzw. im Fall meiner Dachgaube scheint eher Materialermüdung die Ursache zu sein. Würde dem Vermieter oder seinem Anwalt ein Zacken aus der vermeintlichen Krone brechen, wenn sie schlicht und ergreifend die Wahrheit anerkennen, ohne zu Unterstellungen zu greifen? Über die von mir vorgenommene Mietminderung könnten wir uns doch trotzdem noch streiten…

Weißer alter Mann, mein Vermieter, der „Mansplaining“ zu seinem Hobby macht, scheinbar.
In der Garage, den Stellplatz dort hatte ich bei voller Beleuchtung gemietet, sind inzwischen in sehr kurzer Zeit mehrere Leuchtkörper ausgefallen. Es ist dämmrig. Ich bitte ihn sich bei der Hausverwaltung um Abhilfe zu kümmern, ich als Frau habe es aus Sicherheitsgründen gerne sehr ausgeleuchtet, in allen Ecken. Und seine Antwort? Unglaublich, einfach nur unglaublich. Alter Sack. Was schreibt der mir wörtlich?  
“Sind wir nicht alle ein einig zu anspruchsvoll geworden? … Wir sind doch alle energiebewusst (geworden), eine Garage ist kein Tanzsaal, um mal etwas lustiges beizutragen und auch mal das Eine oder Andere mit etwas Humor zu würzen, das trägt zur Gelassenheit bei, oder?“ und dann kommt noch ein absurder Vergleich mit einer Weihnachtsbaumbeleuchtung…

Seine Argumente gehen völlig an der Sache vorbei, er kümmert sich nicht, streicht aber mein Geld ein. Energiekosten senken geht auch mit der Umstellung auf LED’s. Ich will dem alten Sack ohne Arsch in der Hose ja nicht die Welt erklären, aber mich und meine Ängste, meine berechtigte Forderung nach Herstellung der Verhältnisse so lächerlich zu machen, ist schon perfide. Mann halt? Ja, aber da gibt es ja noch seine Frau als Vermieterin. Was sagt die eigentlich zu seinen Sprüchen? Vielleicht schreibe ich sie später mal direkt an.

Ich vermiete selbst, aber wenn ich so ein Verhalten gegenüber meinen Mietern zeigen würde, würde ich mich in Grund und Boden schämen. Die Würde des Menschen ist unantastbar. Das steht im Grundgesetz.  Vom Vermieter wird meine Würde ständig und permanent angegriffen!! Vielleicht sollte er das Grundgesetz lesen statt mich zu belehren?

Gibt es auch noch was Nettes in meinem Leben nach all dem Frust? Klar. Ich habe gestern meinen Beitrag zur Spendenanthologie zum “Froschkoeniginnenmagazin“ eingesandt. Ihr erinnert Euch, evtl. Überschüsse werden für den nächsten “Ayla Richter Froschkönigin Award“ verwendet. Testleserin war begeistert, ich bin es auch noch, hatte mich aber mehrere Anläufe, sehr viele Buchstaben und Zeit gekostet.

Eine kleine Kostprobe gefällig?

Mittwoch treffe ich mich mit der Journalistin Manuela Nagl für ein Ergänzungs-Interview zum Froschkoeniginnenmagazin. Ich freue mich total über die Unterstützung.

Und sonst? Mir läuft inzwischen der Schweiß. 23,8 Grad im Arbeitszimmer, puh. Schwülwarm ist gar kein Ausdruck. Aber immerhin funktionieren meine Klimaanlagen noch. Die defekte Klimaanlage meiner Mieter war übrigens innerhalb weniger Tage repariert, abzüglich Wochenende weniger als vier. Und dass vor wenigen Wochen, als es sooo unendlich heiß war und die Techniker nicht wussten wohin zuerst. Tja, so geht Vermieten auch.

Bamberg zaubert, ich bedaure die Künstler. Gestern Mittag war es mir einfach zu heiß. Ich glaube nicht, dass es heute besser wird, aber mal sehen.

Euch eine gute Woche!