Wenn der Vermieter jedes Maß vergißt

Was will ich wirklich?
25. April 2025
„Ladyparts“
28. April 2025
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28. April 2025

Mal wieder

Sonntagmorgen, kurz nach 9.00 Uhr. Sonniges schönes Wetter draußen, aber in mir drinnen tobt ein Sturm. Mal wieder Stress mit dem Vermieter.

Vorsicht, jetzt kommt eine Runde Auskotzen.

Auf meinen Stellplatz befinden sich seit ca. 1,5 Jahren ein paar Ölflecken von einem Besucherfahrzeug. Ja, vielleicht hätte ich die mal nach dem Abbinden mit einem Ölfleckentferner aus dem Baumarkt versuchen sollen zu entfernen, aber auf die Idee bin ich in all der Zeit tatsächlich nicht gekommen. Es war immer irgendwas anderes wichtiger. Um ggf. weiteren Ölflecken vorzubeugen, legte ich einen Karton auf den Boden.

Und das war‘s bis Freitagabend als ich eine Mail meines Vermieters bekam. Ich möge die Ölflecken unverzüglich besaitigen (Ja, diesen Rechtsschreibfehler gab es in der Mail tatsächlich. Sorgte immerhin für ein kurzes Lächeln).

Ja, kein Problem kümmere ich mich drum. Dachte ich so bei mir, fuhr zum Baumarkt, um einen Ölfleckbeseitiger zu kaufen. Ich war noch nicht zurück, kam schon die nächste Mail mit der Aufforderung die Beseitigung durch eine Fachfirma nachzuweisen. Zudem der Hinweis, dass entsprechende Mail an einen anderen Miteigentümer weitergeleitet wurde. Ich war etwas sprachlos, schenkte mir eine Antwort, um nichts Falsches zu schreiben.

Gestern Abend erreichte mich dann eine weitere Mail, in der mir mit Abschleppen meines Autos, fristloser Kündigung des Mietverhältnisses gedroht wird. Ergänzt um eine Abmahnung und typisches Mansplaining zu Flüssigkeitsmengen eines Autos und gesunden Menschenverstand…

Den Boden habe ich gereinigt, so gut es ging. Mein Auto ist „dicht“ gar keine Frage.

Auch keine Frage, dass der Vermieter massiv gegen die Datenschutzgrundverordnung verstieß, als er meine Emailadresse anderen Eigentümern mitteilte. Aber wie gehe ich weiter vor? Heute dem Vermieter antworten? Die gesetzte Frist bis morgen Mittag fast ausreizen? Andere bei der Hausverwaltung denunzieren? Denn es gibt auf mindestens einem Stellplatz jede Menge Ölflecken verschiedenen Alters, deutlich mehr als bei mir. Da ist anscheinend der alte Jaguar so richtig undicht und steht ohne Windel rum. Aber das ist ein Eigentümerparkplatz. Messen mit zweierlei Maß?

Was immer ich tue, denn auch „Abwarten“ ist ein Tun, scheint falsch zu sein. Die Sache belastet mich mental tatsächlich sehr.

Freude an der Mietwohnung mal wieder auf dem Nullpunkt. Klar ist, dass ich für eventuelle bleibende Schäden aufkommen muss, das stelle ich auch gar nicht in Abrede. Aber der Ton. Die Mails. Warum wurde ich nicht darauf angesprochen? Schließlich war der Vermieter doch am Tag nach der Eigentümerversammlung in der Wohnung bei mir. Warum jetzt, nach so langer Zeit die Eile, die Hektik, das außer Acht lassen jeden Maßes? Es wird mit Spekulationen und Verdächtigungen gearbeitet, der Sachverhalt selbst bleibt unaufgeklärt. Hat der alte weiße Mann sonst nichts zu tun? Jetzt spekuliere ich auch eine Runde.

Auf jeden Fall werde ich ihm die Verletzung der DSGVO nicht durchgehen lassen. Also wirklich, einfach fremden alten Männern meine E-Mail-Adresse zu geben? Wo kann das hinführen? Zu einer Geldbuße im drei bis vierstelligen Bereich. Und Schadensersatz. Ich habe mir das entsprechende Beschwerdeformular schon runtergeladen, da eine Anzeige bei der Polizei noch nicht erfolgsversprechend ist. Aber mein Anwalt freut sich immer wieder für mich zu arbeiten. Aber will ich es wirklich so eskalieren lassen? Kann ich am Ende gewinnen und wenn ja, was? Für dieses Wochenende ist meine gerade wiedergewonnene Ruhe dahin, definitiv.

Was meinst Du?